Midnight am 05.07.2023 im Bambi Galore in Hamburg

Ein Sturm zieht auf. Und der heißt Poly.
Das sollte aber nicht der einzige Sturm sein, der an diesem Tag über Hamburg hinweg fegte.

 

Völlig unbedarft und nur auf den guten Kritiken basierend führte der Weg an einem windigen und nasskalten Tag ins Bambi Galore.

Ausverkauftes Haus mitten in der Woche. Zum Einlass um 19:30 Uhr herrschte schon reger Andrang.

Kurz nach 20 Uhr war die Vorband Vomit Division an der Reihe. Der Sänger und Mastermind hatte anscheinend einiges vor. Nach einem kräftigen Schluck aus der Pulle und dem Zurschaustellen der Muckis begann der Set.
Das Versprechen konnte aber nicht vollends eingelöst werden. Der Mix aus Black und Thrash Metal krachte, was auch von einem Teil des Publikums goutiert wurde, aber mich nicht sonderlich mitnahm.

Der Gesang, bestehend aus Schreien, Gesang und Grunzen, war mir zu leise und zu dünn. Highlight war, als der Rhythmus Gitarrist den Platz mit dem Sänger wechselte und das Mikro übernahm.

Wie sich herausstellte, war das ein Aushilfe-Gitarrist. Dafür well done. Nach 45min war der Spuk vorbei…

 

Um 21:10 Uhr enterten dann Midnight die Bühne. Und damit brach der zweite Sturm an diesem Tag los. Gewaltiger und kraftvoller, als Poly über die Stadt wütete.

Mit Ganz-Gesicht-Kapuzen betraten Athenar und seine beiden Mitstreiter die Bühne und legten einen furiosen High-Speed-Auftritt hin.
Der Sound war wüst und roh. Leider geht im Bambi Galore aber auch einiges verloren. Der Energie tat das aber keinen Abbruch. Die Band schredderte leidenschaftlich durch den 55minütigen Gig.

Mit vielen Positions-Wechseln von Athenar (Bassist/Sänger) und seinem Gitarristen. Unterstützt durch gestenreiches Posing, das aber nie aufgesetzt wirkte.

Das Publikum feierte ausgelassen mit. Laut Athenar versammelten sich 350 Zuschauer in dem kleinen Saal. Ich kann immer noch nicht glauben, dass so viele Leute in den kleinen Raum passen.
Nach einer intensiven knappen Stunde war der Gig zu Ende und hinterließ ein glückliches und verschwitztes Publikum.
Poly ging an diesem Abend als zweiter Sieger vom Platz.
You can‘t stop the steel.